Entrepreneurship: Es ist so einfach!

Nein – nicht jeder muss sein eigenes Business aufbauen. Doch jeder von uns ist ein:e Entrepreneur:in, wie es Muhammad Yunus u.a. in seinem äußerst lesenswerten Buch “A World of Three Zeros” erklärt. Leider jedoch haben die meisten von uns verlernt diesem inneren Antrieb, dem Drang zur eigenen Entfaltung nachzugeben.

Meine Kinder zum Beispiel spielen gerne im Wald. Dort nutzen sie was ihnen zur Verfügung steht, um damit Schlösser und Burgen, sogar ganze Landschaften entstehen zu lassen. (Lemonade Prinziple) Auf einfache Weise kombinieren sie das, was eben da ist mit ihren Fähigkeiten und bauen daraus etwas Neues. Das ist Entrepreneurship.

Wir bei borisgloger arbeiten seit jeher systematisch daran, diese in uns allen vorhandene Eigenschaft wieder freizulegen. Die Eigenschaft, das zu nutzen, was wir können, unsere Quest – die eigene Mission (siehe dazu dieser wunderbare Vortrag: Mark Leruste “What they don’t tell you about entrepreneuship”) – zu finden, uns darauf zu konzentrieren und dies dann auch umzusetzen. Das ist mitunter schwere Arbeit. Denn lass‘ ich mich auf diesen Prozess ein, muss ich viele Glaubenssätze und Konzepte über mein Tun, mein Können und das, was das eigentlich Wertvolle für mich ist, aus dem Weg räumen oder umschreiben (reframing). Das geht selten ohne Widerstand, denn die eigene Identität wird hier mehr als einmal hinterfragt.

Definiere ich mich bisher einerseits durch ein ständiges Angestrengt-Sein und lerne ich plötzlich andererseits, dass das, was ich im Innersten wirklich tun will, mir leicht von der Hand geht, dann könnte es sein, dass ich mir verzeihen muss, die letzten Jahrzehnte nicht dem gefolgt zu sein, was mir leichtgefallen und damit womöglich auch sinnvoller gewesen wäre. Bei diesem Prozess verlieren wir bei borisgloger immer auch manche Kolleg:innen, die sich dieser Herausforderung – und das ist eine – nicht stellen können.

Ich schreibe bewusst: „stellen können“ statt „stellen wollen“, denn es ist keine Frage des Verstandes oder des Wollens, ob man sich mit dem beschäftigt was man tatsächlich kann – also seinem Talent; eine Fähigkeit, die man vielleicht noch nicht wahrgenommen hat, weil einem nie jemand gesagt hat: „Dein Talent ist es, dem du dich widmen solltest.“ (hier spielt auch rein, dass viele einen völlig überhöhten Begriff von Talent haben.)

Insofern ist mein Titel natürlich nicht ganz korrekt:

  • Ja – Entrepreneurship ist dann leicht, wenn es uns gelingt, das zu tun, was wir tun wollen.
  • Ja – Entrepreneurship ist leicht, wenn es uns gelingt auf unsere innere, mitunter leise Stimme zu hören und wir beginnen unser Talent zu nutzen.
  • Ja – Entrepreneurship ist dann leicht, wenn wir bereit sind, dafür Einsatz zu zeigen. (siehe dazu diesen wunderbaren Talk von Jennifer Fondrevay “Create Opportunity in an Uncertain World”.

Das bedeutet, dass wir uns unserem Talent auch widmen und unser jeweils Bestes geben müssen. Also ins Tun kommen.
Wer sein Talent zwar erkannt hat, es aber nicht nutzt, weil er nicht üben will, oder im Gegensatz zu der Künstlerin im Talk von Mark Leruste, eben nicht jeden Tag an dem arbeitet, was er/sie kann, wird nicht wirklich erfolgreich sein.

Letztlich ist es noch wichtig eine zuversichtliche Haltung einzunehmen – sich eine förderliche Einstellung anzueignen. Ich meine damit, ganz bewusst keine oberflächliche “Be positive!”, oder “Alles wird gut!”-Attitude, sondern die unerschütterliche Grundhaltung, dass es im Leben stetig voran geht. Entrepreneur:innen wissen, dass es immer vorwärtsgeht; echte Sackgassen gibt es so gut wie keine. Natürlich erfordert dies unseren kontinuierlichen Einsatz, von selbst verbessert sich wenig, doch ohne Zuversicht, wird es sicher nicht besser.

All das erarbeiten wir uns bei borisgloger seit Jahren und entwickeln so unsere Mitarbeiter:innen

“selbst sicher zum Erfolg.”

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Disclaimer: Moment – ist es wirklich so einfach? Kann jeder diesen Pfad gehen und erfolgreich werden?

Nein! – Also Ja! Eigentlich schon. Doch es gibt gesellschaftliche Umstände, Länder, Gesellschaften, Gemeinschaften, Firmen und Institutionen, in denen diese Haltung, dieses Denken, diese Selbstbestimmtheit massiv unterdrückt werden; in denen die Menschen nach wie vor als austauschbar und unwichtig angesehen werden. Diesen Menschen zu sagen: „Finde dein Talent, setz dich ein und sei zuversichtlich!“, wäre vermessen und würde ignorieren, dass sie in sie  behinderten Strukturen gefangen sind. Das ist völlig klar. Es ist daher an uns allen, diese Verhältnisse: Kinderarmut in Deutschland, soziale Ungleichheiten, u.s.w. in den nächsten Jahrzehnten endlich aufzulösen.

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