In einem hörenswerten Interview erklärt Michael Peter dem Chief Editor der Zeitschrift Monocle Tyler Brûlé wie sehr er an Technologie und an die Bedeutung des Themas Sinn für eine Organisation glaubt. Ganz nach Simon Sineks Start With Why stellt er das Warum, den Cause ins Zentrum.
Wie wichtig ist “Purpose”?
Ja – jede:r moderne Agilist:in würde ihm hier sofort zustimmen; predigen wir unseren Kund:innen doch ständig, dass es um den Sinn und die Sinnhaftigkeit der Arbeit in Organisationen geht. Auch ich stimme hier dem Siemens Mobility Chef prinzipiell zu.
Höre ich jedoch in Firmen hinein, wundere ich mich dann, dass – obgleich wir einerseits alle davon sprechen – die meisten Mitarbeiter:innen in Organisationen andererseits nichts von der Vision, dem Purpose ihres Unternehmens wissen. Könnte es eventuell sein, dass der Purpose für viele Mitarbeiter:innen vielleicht gar nicht so wichtig ist?
Sein, wie man sein möchte
Vor einigen Tagen war ich am Michaelshof (siehe mein Post “Hilft mit beim Setzen von 160.000 Tulpenzwiebeln”). Dort habe ich die Bewohner:innen gefragt, warum sie sich dazu entschlossen haben, in dieser Gemeinschaft zu leben und zu arbeiten und was hier anders ist. Natürlich konnte ich nur mit einigen sprechen, doch eines war auffallend: sie alle schilderten, dass sie hier
- Fehler machen dürfen,
- Dinge ausprobieren können,
- so sein dürfen, wie sie eben sein möchten.
Sie dürfen also Teil der Gemeinschaft sein und sich gleichzeitig sicher fühlen, dass das was sie tun – erst einmal okay ist. Gleichzeitig macht jede:r von ihnen bei vielen, sehr vielen Projekten, Tätigkeiten u.s.w. mit; hilft aus, bringt sich ein und wird auf diese Weise systematisch besser und besser – und damit auch wieder wertvoller für die Gemeinschaft.
Vielleicht ist es also gar nicht der großes Sinn, den Unternehmen liefern müssen.
Vielleicht reicht es völlig, wenn Organisationen zuließen, dass sich Menschen ausprobieren dürfen.
Sie im Unternehmen sein dürfen, wie sie sein wollen.
Foto: Canva.com / PRO