Wie der Hase bei wibas läuft – mit Malte Foegen (Geschäftsführer von wibas)

„Ich glaube, dass New Work nur dann authentisch beraten werden kann, wenn du das wirklich selbst lebst. Da gibt es eine Riesenlücke in Deutschland.“

Die agile Szene hat es weit gebracht. Viele der erfolgreichsten Unternehmen setzen heute auf agile Arbeitsweisen und auch der Mittelstand hat erkannt, dass es ohne nicht mehr geht. Aber wir sind noch längst nicht am Ziel. Ich glaube, dass wir auch lernen müssen, unternehmensübergreifend besser zusammenzuarbeiten. Genau das versuchen wir gerade mit unserem Marktbegleiter wibas.

Mein Gast: Malte Foegen

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Malte Foegen ist ein bekanntes Gesicht in der Beratungsszene. Nach seiner Zeit als Senior Consultant bei IBM gründete er gemeinsam mit zwei weiteren Vertrauten die wibas GmbH.

Aus der zunächst noch klassischen Projektberatung entstand bald ein gemeinsames Faible für Prozessverbesserung und Organisationsentwicklung. Mit der Entdeckung von Scrum als hilfreiche Methode in Veränderungsprozessen landeten Malte und seine Mitgründer:innen schließlich beim Thema New Work und agile Transformation. Das vordergründige Ziel sieht wibas darin, Organisationen zu entwickeln, die für den Markt und den Menschen gut sind. 2022 feiert das Unternehmen sein 25-jähriges Bestehen.

Das sind die drei Hauptpunkte

1. Das beste agile Framework gibt es nicht

Jede Szene hat ihre Philosophien. Die einen schwören auf Scrum, die anderen auf Kanban und Co. Die einen skalieren mit Safe®, während die anderen in Scrum@Scale das Maß aller Dinge sehen. Für Malte Foegen geht diese Diskussion völlig am eigentlichen Thema vorbei: “Ich glaube, dass wir über die Frameworks hinauswachsen müssen. […] Es geht um die Organisation, um die sozialen Systeme und um die Muster, die sie erfolgreich machen. Nicht darum, ob das eine Framework besser als das andere ist.” Frameworks können zwar eine hilfreiche Orientierung bieten, ersparen uns aber nicht die Knochenarbeit, die es braucht, um die Menschen im Unternehmen an Bord zu holen.

Mit den agilen Methoden haben wir heute definitiv bessere Werkzeuge zur Verfügung als die Organisationsentwickler:innen vor 30 Jahren. “Das Geheimnis ist die Strukturierheit von Agilität, die trotzdem Offenheit zulässt”, so Malte Foegen. Diese vermeintlichen Gegensätze zusammenzuführen, macht für ihn auch den hohen Qualitätsanspruch von wibas aus. Eine Blaupause greift dabei freilich zu kurz. Das kann nur auf Augenhöhe und in co-kreativer Zusammenarbeit mit dem Kunden und den Menschen im Unternehmen gelingen.

Apropos co-kreativ: Malte und ich veranstalten am 20. Oktober ein gemeinsames Meetup. Details dazu findet ihr in Kürze auf unseren Kanälen.

2. Es braucht die Arbeit nach innen, um als Organisation zu wachsen

wibas ist in den letzten Jahren auf über 50 Mitarbeiter:innen gewachsen – mit allen Herausforderungen, die damit einhergehen. Während man anfangs noch das ganze Team in Entscheidungen involvieren konnte, fiel das mit wachsender Größe immer schwerer. Heute ist das Unternehmen als eine Art Kreisorganisation strukturiert, bei der die Entscheidungen in Themenkreisen getroffen werden. Der Weg dahin war ein intensiver interner Prozess, wie Malte Foegen beschreibt: „Wir mussten uns einrütteln, haben Team Chartas gemacht, Spielregeln definiert und Aufgaben festgelegt. Für uns im Product-Owner-Kreis war das sehr schwierig. […] Es gab viele Diskussionen darüber, was eigentlich unsere Aufgabe ist.“

Dieser Selbstfindungsprozess ist extrem wertvoll, auch wenn er viel Zeit braucht. Denn die Erfahrung zeigt, dass Organisationen, die diese Arbeit nach innen nicht leisten, irgendwann in der Entwicklung stecken bleiben. Wie man diese Arbeit individuell am besten organisiert, hängt vom Unternehmen ab. Das kann der wöchentliche Schontag am Montag sein oder eine Form von selbstorganisierter Initiativenarbeit. Bei wibas hat man sich auf einen monatlichen Sprintwechsel verständigt, bei dem auch der interne Backlog gepflegt wird und eine Diskussion darüber geführt wird, wie das Unternehmen in die Weiterentwicklung investieren soll.

3. Gute agile Beratungen erkennt man am agilen Selbstverständnis der Consultants

Wie baut man sich als Beratung das Wissen darüber auf, was funktioniert und was nicht? Indem man es ausprobiert. wibas hat – wie auch wir bei borisgloger – den Anspruch, selbst zu leben, was die Consultants draußen beim Kunden predigen. Eine entsprechende Erwartungshaltung richtet sich an die Menschen, die bei wibas arbeiten wollen. “Du stehst bei uns ab dem ersten Tag vor dem Kanban-Board. […] Ich glaube, du hast einen extremen Schnellstart und musst wissen, was du willst”, erklärt Malte Foegen. Mittels klar definierter Skill Levels stellt wibas die Entwicklung der Mitarbeiter:innen in den Fokus.

Neben der fachlichen Weiterentwicklung kommt es bei wibas aber auch darauf an, einen internen Mehrwert zu liefern: “Die Erwartung ist, dass du dich in mindestens einem Themenkreis engagierst. Du musst deinen Platz finden”, so Malte Foegen. Ich sehe das ähnlich. Als Consultants muss es für uns selbstverständlich sein, eigenverantwortlich zu handeln. In der deutschsprachigen Beratungslandschaft ist diese Haltung aber längst noch nicht überall angekommen, wie Malte Foegen betont: „Neues Arbeiten und das Verständnis sozialer Systeme gehören zur Unternehmensberatung. Ich glaube, dass New Work nur dann authentisch beraten werden kann, wenn du das wirklich selbst lebst. Da gibt es eine Riesenlücke in Deutschland.“


Hört einmal rein in den Podcast und lasst mich wissen, was eure Gedanken sind. Ich freu mich über eure Kommentare!

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