Agilität in Groß: Transformation & Skalierung mit Carsten Rasche (borisgloger)

„Das Wichtigste ist der Management-Support, idealerweise ein CEO, der dahintersteht und sagt: Ich will das.“

Carsten Rasche
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Gast: Carsten Rasche

Mein Kollege Carsten hat seine ersten Erfahrungen mit user-zentrierter Produktentwicklung, Scrum und Agile direkt im Silicon Valley gesammelt. Heute ist er einer unserer top Senior Management Consultants. Er hat mit der internen Gilde für Skalierung von borisgloger und gemeinsam mit unseren Kunden den Ansatz „myScaled Agile“ entwickelt, über den wir im Podcast sprechen. Neben Kundenprojekten hat Carsten die Initiative Scrum4Schools aufgebaut.

Das sind drei der Hauptpunkte:

1. Wie sieht die ideale Organisation aus?

Es ist klar, dass keine Organisation gleich ist wie die andere. Aber was sind denn die wiederkehrenden Strukturmerkmale von erfolgreichen Organisationen, in denen selbstorganisiert gearbeitet wird?

Als Beispiel hierfür bringt Carsten das Burning-Man-Festival in den USA: Menschen kommen dort zusammen und organisieren sich um Ideen. Es gibt wenige, klare Regeln und zehn Prinzipien, an denen sich die Teilnehmenden orientieren, und eine zentrale Gruppe, die die generelle Infrastruktur wie Wege, Toiletten etc. bereitstellt. Aber ansonsten Freiraum. Die Veranstalter:innen, die das Burning Man auf die Beine stellen, wissen vorher nicht, was sie konkret tun werden oder was dabei herauskommen wird. Aber am Ende funktioniert das Festival und ist jedes Mal eine einzigartige Erfahrung. Anschließend löst sich die Organisation wieder auf.

Was große Organisationen also erfolgreich macht, ist, dass sie eine zentrale Plattform bereitstellen, auf der kleinere Gruppen, die direkt mit Nutzer:innen interagieren, ihre eigenen Ideen umsetzen können. Für alle, die schon einmal mit Agilität in Berührung gekommen sind, mag das banal klingen. Aber sehen wir uns das mal anhand der etablierten Skalierungs-Frameworks an.

2. Wie funktionieren die Frameworks für die Skalierung?

Die meisten Skalierungs-Frameworks sind an den Prozessen orientiert, klammern aber die Organisationsstruktur aus. Andere machen das genaue Gegenteil (unser Kollege Christoph Schmiedinger hat das hier genauer beschrieben). Um den Nutzen geht es in diesen Frameworks gar nicht – klar, da hat ja auch jede Organisation einen anderen.

Das heißt, im konkreten Anwendungsfall muss jedes Framework immer angepasst werden. Carsten hat mit myScaled Agile einen Ansatz entwickelt, der im Grunde vor allem für eines steht: Wann immer du etwas siehst, das für deine Organisation gut sein könnte, nimm das her und probiere es aus. Wenn es nicht funktioniert, wirf es wieder raus und probiere etwas anderes.

Die Frameworks sieht er als Anhäufungen von Maßnahmen und Methoden, die zusammen den „Skalierungs-Werkzeugkoffer“ (die myScaled Agile Toolbox) füllen.

Wenn ihr Agilität in mehreren Bereichen der Organisation einführen wollt, dann nehmt ihr einfach jene Maßnahmen her, die ihr für geeignet haltet und kombiniert sie so, wie ihr es braucht. Das macht ihr aber nicht einmal auf dem Papier und rollt es dann in der ganzen Organisation aus. Ihr werdet ausprobieren, beobachten – was funktioniert, was nicht – und anpassen, immer wieder.

3. Wie funktioniert die Skalierung der Agilität bei borisgloger?

Die Weiterentwicklung der Organisation von innen heraus ist ein ständiger Aushandlungsprozess, aber macht Carsten auch sichtlich Spaß. Auch für borisgloger bedeutet Skalierung, auszuprobieren und ständig nachzubessern, um so mehr, weil wir wachsen. Das heißt: Die Skalierung – oder die Weiterentwicklung der Strukturen und Prozesse – ist niemals abgeschlossen. Besonders viel Arbeit stecken wir in die Befähigung unserer Teams, damit sie zu kleinen Organisationen in der Organisation (Microenterprises) werden und möglichst unabhängig arbeiten können. Derzeit denken wir auch daran, unsere Kunden stärker darin einzubinden, wie unsere eigenen internen Strukturen aussehen sollten.

Hört einfach ‘mal rein, wenn ihr mehr über diese Punkte wissen wollt und darüber, wie ihr selbst eine Transformation oder die skalierte Agilität angehen könnt.

Das Buch, das Carsten gemeinsam mit drei Kolleg:innen geschrieben habt, findet ihr hier: “Agile Transformation – Der Praxisguide zum Change abseits des Happy Path“.

Mehr über Skalierung erfahrt ihr hier im Blog.

Mehr über die aktuellen Entwicklungen und das Arbeiten bei borisgloger erfahrt ihr in dieser früheren Folge und hier im Blog.