Die GLS Bank als Mobilitätsberater – mit Dirk Kannacher & Mirko Schulte

„In der heutigen Zeit von Digitalisierung kann es doch nicht sein, dass du zwar eine Ladesäule hast, aber nicht laden kannst, weil du an den Strom nicht dran kommst.“

Dirk Kannacher

Dirk und Mirko von der GLS

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Dirk ist seit rund 11 Jahren bei der GLS Bank und seit Oktober 2017 Mitglied des Vorstands. Ihr kennt ihn schon von dieser Podcast-Folge über nachhaltiges Banking. Mirko Schulte feiert bald sein zehnjähriges Jubiläum bei der GLS. Er ist in der Verantwortung für die GLS Mobilität.

Das sind die drei Hauptpunkte

1. Warum berät eine Bank zu Mobilität?

Die GLS Bank orientiert sich bei ihrer Investmentstrategie an den „Bedürfnissen der heutigen und zukünftigen Generationen“, so Dirk. Anders ausgedrückt: Das Geld der Kund:innen der GLS Bank geht in Branchen und Felder, die nachhaltig sind, z. B. in die zukunftsfähigere Mobilität. Aber weil das Geld allein in der Logik der GLS Bank nicht genug bewegt – sei es in der Biolandwirtschaft oder eben auf den Straßen – berät die Bank auch schon mal, „wenn die anderen es nicht ausreichend machen“, sagt Mirko. Das ist doch spannend: Anstatt nur Geld in eine Branche zu pumpen, versteht die GLS sich als Beratungsunternehmen, das aktiv Entwicklungen anstößt und die Investments „beratend“ begleitet.

2. Das Problem: „Wir schaffen Mobilität, um sie hinzustellen, das ist doch nicht intelligent“

Den Großteil ihrer Lebenszeit stehen Autos am selben Platz. Sie sind also viel öfter unbewegt, als bewegt (ihr erinnert euch vielleicht noch an die Folge „Bewegen statt parken“ mit Michael Glotz-Richter zum selben Thema). Einmal parken sie, dann stehen sie im Stau und dabei werden die Fahrzeuge, die vom Fließband laufen, einfach nur immer größer, immer mehr und konsumieren, zumindest in den Städten, ohnehin knappen Platz. Diese Form von Autobesitz ist „nicht mehr gesund“, meint Dirk. Nein, gesund ist das sicher nicht. Um euch ein Bild von der Absurdität zu zeichnen: In Moskau, der Stau-Hauptstadt der Welt, stehen Menschen lieber mit dem eigenen Auto im Stau als mit dem Bus (dazu gab es vor Kurzem einen Bericht im Radiosender Ö1). Das Resultat ist klar: das Stau-Gefangenendilemma.

Was tut die GLS gegen stehende Autos? Statt persönlicher Dienstautos für jede:n Einzelne:n  – zu 100 Prozent ohne Dienstautos und nur mit Fahrrad und Bahncard geht es dann doch nicht – gibt es geteilte Autos, für die man sich vormerkt.

3. Eine Barriere weniger für Elektromobilität

„In der heutigen Zeit von Digitalisierung kann es doch nicht sein, dass du zwar eine Ladesäule hast, aber nicht laden kannst, weil du an den Strom nicht dran kommst“, so Dirk. Die Clubkarten oder Apps oder was auch immer sich die Ladesäulenbetreiber für die Bezahlung überlegen, sind klare Barrieren fürs Fahren mit dem Elektroauto. Wenn ich mein Auto nicht laden kann, dann hilft mir die beste Ladesäulendichte nicht. Das ist doch mal ein Auftrag an eine Bank: Die Menschen wollen für den Strom zahlen, Bank, mach es möglich. Die Lösung: Jede:r Deutsche hat eine Girokarte. Mit giro e stellt die GLS nun eine Bezahldienstleistung ohne weitere Eintrittsbarriere zur Verfügung. Aber da hört ihre Leistung nicht auf: Die ganze User Experience – wie Zugänglichkeit, gute Ladequalität – wird mitgedacht. Damit macht die GLS vor, wie eine Bank aktiv die Elektromobilität fördern kann.

Es gibt keinen Grund, warum das nicht analog in anderen Bereichen genauso funktionieren sollte. Warum ermöglichen Banken nicht z. B. Investments in PV-Anlagen auch für private Investor:innen? Crowdfunding-Plattformen wie diese hier machen vor, wie es gehen könnte.


Hört einmal rein in den Podcast und lasst mich wissen, was eure Gedanken sind. Ich freu mich auf eure Kommentare!

Am Sonntag habt ihr die Gelegenheit, die deutsche Klimapolitik für die nächsten Jahre mitzubestimmen. Machen wir die Wahl zur Klimawahl!